14.06.2011

Warum RS nach Thomas Zacharias und nicht eine andere Methode

Ole Erdmann PGA Germany

In meinen 20 Jahren als Golflehrer bin ich mit zahlreichen Methoden und Golflehren in Berührung gekommen. Zuletzt mit RS nach ThZ und Stack & Tilt nach Plummer & Bennett. Bei der Beurteilung einer Methode, lege ich Wert auf die Machbarkeit. 

Diese, zugegeben subjektive, Beurteilung verschiedener Techniken hat mich zu der Überzeugung gebracht, dass RS eine ideale Methode ist, da es eine einfache Struktur hat und die wesentlichen Bestandteile des Golfschwunges berücksichtigt. Ferner ist die RS Methode praktisch die Einzige, die die Schulung der Hände anbietet und in den Vordergrund stellt. Alle anderen Lehren sprechen nur von passiven Händen oder davon, dass die Hände den Schläger halten und im Schwung winkeln. Die Fliehkraft würde dann für das richtige Entwinkeln im Abschwung sorgen - ein Trugschluss, wie meine Erfahrung zeigt. Man kann nicht darauf setzen, dass man auf diesem Wege eine verlässliche Schlagtechnik entwickelt.

Weiterhin spielt der gesundheitliche Aspekt im Golf eine immer größer werdende Rolle. Die klassische Methode scheint hohe Belastungen des Körpers zu erzeugen. Zahlreiche Rücken und Gelenkbeschwerden bis hin zu Verletzungen selbst bei durchtrainierten Spitzensportlern der Profitour bezeugen das. Da bleibt die Frage offen, ob die körperorientierte (getrennt schreiben nur bei Transitiv mit Akkusativ) Bewegung sinnvoll ist für Freizeit Golfer. Auch hier bietet RS eine schonende Möglichkeit, da der Einsatz des Hüftschwunges reduziert sein kann und auch die Belastung der Knie und Wirbel geringer ist.

RS ist eine auf der Basis von biomechanischen Kenntnissen und Erfordernissen entwickelte Methode, die sowohl dem Laien als auch dem fortgeschrittenen Golfer Lösungen anbietet, bessere Treffer und mehr Länge zu entwickeln. Das sieht im Einzelnen wie folgt aus:

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Armgeschwindigkeit bei Topspielern bei knapp 40km/h liegt. Amateure schaffen ca. 30km/h. Jetzt stellt sich die Frage wie man diese Geschwindigkeit erzeugen kann. Schätzungen sprechen hier davon, dass etwa 85% dieser Höchstgeschwindigkeit allein aus den Armen kommen. 15% können aus einer gut koordinierten Rumpfdrehung ergänzend hinzukommen. Deshalb konzentrieren wir uns erst mal auf die 85%, also den Armtrakt.

Vereinfacht dargestellt bilden linker Arm und Schläger die Haupteinheit des Golfschlages. Den Hauptantrieb sozusagen. Dabei ist darauf zu achten, dass der linke Arm während der gesamten Ausholphase bis kurz nach dem Treffmoment gestreckt bleiben muss. Der rechte Arm unterstützt dabei den linken Arm in der Schwungbewegung und leistet noch einen versteckten Beitrag zur Beschleunigung des Schlägers kurz vor dem Treffmoment. Dies wird noch ausführlich in einem eigenen Artikel beschrieben.
Der Hauptmuskel für die Bewegung des linken Armes sitzt auf dem Schultergelenk und heißt Deltamuskel. Dieser Muskel gewährleistet zusammen mit einigen anderen Armmuskeln die Beschleunigung des Armes. 

In der klassischen Lehre wurde immer eher von einer Beschleunigung der Hüftdrehung gesprochen, die zusammen mit der Rumpfmuskulatur und den Schultern die Beschleunigung der passiven Arme bewerkstelligt. Dies ist bei RS anders und einfacher zu koordinieren. Der Körper soll eher still gehalten werden und dreht spontan mit, um die Bewegung der Arme zu unterstützen. Ähnlich einer Wurfbewegung, die hauptsächlich aus den Armen kommt und den Körper zur richtigen Ausführung einbezieht.

So gesehen bezeichnen wir den Körper eher als Sockel, der die Bewegungen der Arme und des Schultergürtels ermöglicht, also weder erzeugt noch steuert. Wichtig ist, den Kopf ruhig zu halten und ein Auf und Ab- und ein Hin und Her Schwanken zu vermeiden. Das hat einen positiven Einfluss auf die Treffgenauigkeit und das Tempo der Arme wie wir noch sehen werden.
Die Beine haben beispielsweise die Aufgabe, durch ihre Verbindung zum Boden eine solide Basis zu schaffen, die der Bewegung Halt und Widerstand bietet, um kraftvoll Schlagen zu können. Stellen Sie sich doch mal vor, auf dem Eis stehend einen Golfschlag auszuführen. Was da passieren kann, ist, dass man rutscht. So lässt sich nur unzureichend Kraft erzeugen. Gleiches gilt für weichen Sand. Deshalb gräbt man im Bunker ja auch die Füße ein. 

Das ist erst einmal ein kurzer Überblick zum Thema RS vs. klassischer Golflehre. In weiteren Artikeln werden die einzelnen Segmente ausführlicher beschrieben und weiter gehende Informationen zu den beschriebenen Vorteilen dargestellt.

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