03.08.2020

3. Todsünde: Die Rolle des Talents Kleinreden

Thomas Zacharias ©

Talent ist das Entwicklungs-Potential das wir von Geburt an, also genetisch bedingt, mitbringen. Das Entscheidende am Talent sind seine Grenzen. Und Grenze ist die Linie, die man nicht überschreiten kann, so sehr man es auch will, wie sehr man sich auch anstrengt.

Es geht beim Üben, Lernen und Trainieren also nicht darum, seine Grenzen zu erweitern oder zu überschreiten, sondern innerhalb der eigenen, unveränderbaren, unüberwindbaren Grenzen die angeborenen Möglichkeiten zu fordern, zu fördern und zu erschließen, zur vollen Blüte zu bringen – sozusagen.

Das Motto, „Du kannst alles erreichen – Du musst es nur wollen“ führt den Menschen also vollkommen in die Irre. Spätestens wenn er seine angeborenen Grenzen erreicht hat. So fängt jeder Mensch das Golfen mit der Hoffnung an, sehr bald ein zumindest passabler Spieler zu werden. Und dann stellen die meisten Menschen fest, dass diese Hoffnung sich nicht erfüllen will. Dies ist aber noch lange kein Grund zur Verzweiflung, denn es kann ja durchaus sein, dass da ein Knoten ist, der zum Platzen gebracht werden muss, damit alles doch noch gut wird. Und diese Hoffnung möchte ich unterstützen. Das bedeutet natürlich, dass bis dato etwas schief gelaufen ist, dass eben bisher nicht vermittelt wurde, was es zu erlernen gilt.

Also: Das Talent hängt nicht vom Willen ab. Im Gegenteil: Es ist genau umgekehrt. Talent drängt sich auf, setzt sich durch, will sich entfalten. Wenn das nicht klappt, dann liegt ‘s daran, dass es von außen fehlgeleitet wird. Und das ist das Schicksal aller Opfer normalen Golfunterrichts. Es sei denn – natürlich - man hat gar kein Talent.

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